Die Biologie des Buchdruckers

Der Buchdrucker (Ips typographus) ist der wirtschaftlich bedeutendste Borkenkäfer in europäischen Waldökosystemen. Er befällt praktisch ausschliesslich die Fichte (Picea abies) und durchläuft seine Entwicklung unter der Rinde.

Abhängig von lokalen Bedingungen (vor allem der Temperatur) kann der Buchdrucker eine oder mehrere Generationen pro Jahr anlegen. Ist ausreichend geeignetes Brutmaterial vorhanden, kann jede Generation zu einer Vervielfachung der Käferpopulation führen.

In jedem Jahr durchläuft eine Buchdruckerpopulation folgenden Entwicklungszyklus:

Die adulten Käfer der letzten Generation des vergangenen Jahres überwintern im Stamm befallener Fichten oder in der Bodenstreu. Sobald im Frühjahr eine bestimmte Temperatursumme erreicht worden ist, fliegen die Altkäfer der sogenannten Parentalgeneration an Tagen mit einer minimalen Lufttemperatur von etwa 16,5°C aus und legen die erste Generation des aktuellen Jahres an. Nach einer ersten Brut können die Altkäfer nach einem Regenerationsfrass ein zweites Mal ausfliegen und eine weitere, sogenannte Geschwisterbrut erzeugen.

Die Brut entwickelt sich unter der Rinde des befallenen Baumes. Die weissen Stadien (Ei, Larve, Puppe) der ersten Generation werden abhängig von der Rindentemperatur in einigen Wochen zu Jungkäfern, die wiederum unter der Rinde ihren Reifungsfrass vollziehen.

In tieferen Lagen schwärmen die Käfer der ersten Generation im Sommer aus und legen die zweite Generation an. Auch hier kann es zu Geschwisterbruten kommen. In besonders warmen Jahren kann sogar eine dritte Generation erzeugt werden.

In höheren Lagen bzw. unter kälteren Bedingungen gehen die Käfer der ersten Generation im Herbst direkt in Winterruhe über und bleiben bis zum Beginn des nächsten Frühlings inaktiv.